Ort des Monats 03/2023

Bielefeld
Nordrhein-Westfalen


Kaum eine andere Stadt hat meine jungen Jahre so sehr geprägt wie Bielefeld. Anfangs noch total verliebt in die Metropole Ostwestfalens, entstand mit der Zeit eine kleine Hassliebe.

Hier verbrachte ich sehr viele unvergessliche Sommernächte, kalte Wintertage und überstand sogar das dauermiese Regenwetter. Ja, Bielefeld ist ein Regenloch, sagt man so. Und obwohl es eigentlich nur zehn Dörfer sind, die sich zusammen Großstadt nennen, bin ich von diesem Dorfleben begeistert.

Am meisten natürlich von der Stadtbahn, die im Zentrum unterirdisch fährt. Von den vielen Parks, Plätzen und Wäldern. Zehn Minuten und man hat seine Ruhe in der Natur. Kneipen und Clubs findet man hier ebenfalls an jeder Ecke. Auch wenn die Straßen abends wie leergefegt aussehen. Der Ostwestfale lebt halt verschlossen.

In der Universitätsstadt erlebte ich vor allem eins: Die Menschen kommen und gehen irgendwann wieder. Aus dem Potential dieses Ortes wird nicht das Beste gemacht. Oftmals fehlt eine gewisse Fähigkeit, Events zu veranstalten und Menschen zusammen zu bringen. Sei es nur abends auf den vielen öffentlichen Plätzen oder in den Lokalen. Dort wird nicht selten schon weit vor Mitternacht dicht gemacht.

In Deutschland kennt man Bielefeld vor allem durch den Spruch, dass es die Stadt doch gar nicht gebe. Kleiner Tipp: Die Leute haben es oft genug gehört, don't say it anymore.

Ich wette, ich würde in fast jedem Haushalt mindestens ein Produkt aus Bielefeld finden. Ob Gewürze, Pudding, Hautcreme oder Kondome. Vielleicht sogar die Spülmaschine. Von hier geht vieles ins Land hinaus.

Es ist toll, die Stadt alle paar Monate zu besuchen und zu schauen, was sich seitdem getan hat. Und vorallem all die Freunde zu sehen, die noch dort geblieben sind.

Besucht am:
15. März 2023

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