Ort des Monats 06/2023

Kos
Griechenland


Man kennt Kos vorallem als Urlaubsinsel. Palmen, Strandliegen und Cocktailbars findet man hier tatsächlich genügend. Abseits des Tourismus gibt es aber auch interessante Gegenden.

Zum ersten Mal wird eine ganze Insel zum Ort des Monats gewählt. Und zum zweiten Mal ein Ort außerhalb Deutschlands. Was mich verwundert hat und welche Überraschungen ich noch während dieser Reise in Griechenland erlebte, gibt es hier in elf schnellen Fakten.

11 Eindrücke
aus Griechenland


1 — Gehwege
Es gibt kaum Gehwege. Und wenn, dann stehen dort meist Bäume, Holzmasten, Laternen, Schilder oder sonstiges. Gehwege oder Seitenstreifen enden gerne mal abrupt und ohne Alternativmöglichkeiten. Aufpassen, wo man hinläuft.


2 — Veganes Essen
Wenn ich Griechenland hörte, dachte ich sofort an Fleisch. Dementsprechend war ich schon leicht panisch, dass ich dort gar nichts vegetarisches finden werde. Aber es war genau das Gegenteil. Vegane Pita, Veggie Burger, Pommes, Antipasti. Ich konnte jeden Tag problemlos satt werden.


3 — Bettdecken
Bettdecken sucht man in Griechenland vergeblich. In Hotels liegt oft nur ein großes Laken für zwei Personen. Nachts also bloß nicht vom anderen wegziehen lassen, sonst liegt man blank da.


4 — Nachtleben
Bars, Restaurants und Mini-Supermärkte hatten jeden Tag bis tief in die Nacht auf. Also konnten wir trotz später Ankunft immerhin noch Seife, Shampoo, Snacks und Wasser holen. Das fehlte nämlich im Hotel.


5 — Schutt und Sperrmüll
Selten habe ich so viel abgelegten Schrott in der Natur gesehen. Auf unserem Wanderweg begegnete uns alle paar Meter ein Haufen Baumaterial, alte Strandliegen, Sessel, Fernsehgeräte, Matratzen, Badewannen, ganze Schränke, Türen. Es gab fast nichts, was dort nicht abgelegt wurde. Sauerei.


6 — Lange Hosen
Griechen bestehen darauf, dass Männer zum Dinner in langen Hosen kommen. Bei vielen Touristen auch verständlich. Tank-Tops sind auch nicht gern gesehen. Vielleicht sollte man den Dresscode erweitern auf "Bitte auch keine Flip Flops". Alles muss man den Leuten vorschreiben.


7 — Katzen
Überall Katzen. Die Insel ist gefühlt voll mit Streunerkatzen. Am Strand, in den Restaurants, am Straßenrand, auf Tischen, auf Stühlen, auf Liegen. Alles wird erstmal begutachtet. Irgendwie aber auch süß.


8 — Gefrorene Gläser
Bestellt man sich ein Bier, bekommt man nicht nur ein eiskaltes aus der Flasche, sondern auch ein Glas aus dem Freezer dazu.


9 — Sind das Aschenbecher?
Ich weiß zwar bis heute nicht, wofür diese schwarzen Dinger alle paar Meter am Bordstein gut sind, aber sie werden immerhin praktisch genutzt: Als Aschenbecher. Der Gehweg endet aber vorne am Baum. What a surprise.


10 — Wanderwege
Vertraue keinen Wanderwegen im Internet. Die gibt es oft gar nicht mehr in der Form. Oft standen wir nach einigen Kilometern vor verschlossenen Toren, stacheligen Büschen und steilen Klippen. Ein Glück dass es ab und zu Wasserhähne im Nirgendwo gab. In der Mittagssonne wäre ich sonst fast gestorben.


11 — Kommunikation
Obwohl Kos eine Touristengegend ist, sucht man andere Sprachen vergeblich. Auf Schildern oder Tickets stand vieles nur auf griechisch. Ich habe bis heute nicht durchgeblickt warum der Preis von 3,50 Euro pro Person hin und zurück (also insgesamt 14 Euro) auf den Bustickets so gestückelt wurde. Und wenn etwas auf englisch oder deutsch übersetzt wurde, war das extrem schlecht formuliert. Aber Touris hin oder her, es ist ja schließlich Griechenland.


Besucht am:
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Kos


Für mich ist es schwer sich an andere Standards zu gewöhnen, weshalb ich auch selten im Ausland bin. Mein innerer Monk ist zwar in Griechenland nie ausgeflippt, aber sagte mir einige Male, ich soll mich nicht so anstellen. Die traumhafte Natur und so viele ästhetische Kulissen waren es wert, diese Insel zu besuchen. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Oft hat das provisorische, kaputte oder eben unperfekte Bild auf den Straßen eine viel größere Ausstrahlung, als jede trostlose deutsche Innenstadt.

Fünf Tage Kos bei schönstem Wetter haben mir vollkommen gereicht. Am Ende hatte ich schon Sehnsüchte nach meinem Alltag, nach deutschem Leitungswasser, selber etwas zu kochen und endlich im eigenen Bett mit Bettdecke zu schlafen. An unserem Abreisetag war das Meer sehr stürmisch und der Wind peitschte mit voller Wucht von der Seite, als wäre es ein Zeichen. Fünf Tage waren genau richtig.


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