Ort des Monats 10/2022

Paris
Frankreich


Man kann viel über die Metropole erzählen. Manche lieben sie, manche finden sie total overrated. Anlass für die Reise war nicht nur die Direktverbindung aus Kaiserslautern und die mickrigen 2½ Stunden Fahrzeit. Viel mehr wollte ich mir endlich ein eigenes Bild von der Stadt der Liebe machen. Passend dazu habe ich mit meinem Freund einige Arrondissements und Vororte erkundet. Und weil es so viele Eindrücke gab, hier ein paar schnelle Fakten.

11 Dinge
die ich in Paris
festgestellt habe


1 — Fläche
Paris ist sehr klein. Offiziell ist die Stadt nur 105 km² groß – das ist etwa die Hälfte von Düsseldorf. Die Vororte sind aber auch irgendwie Paris. So ist das Banken- und Hochhausviertel La Défense auf drei kleinere Städte aufgeteilt, wodurch das höchste Gebäude Frankreichs – der Tour First – in Courbevoie steht. Und Ikone Karl Lagerfeld ist nicht etwa in Paris, sondern im Vorort-Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine gestorben.


2 — Strassenverkehr
Ampeln sind nur eine Empfehlung. Es bleibt selten jemand bei Rot stehen. Viel mehr heißt es: Lauf, wenn du kannst. Also, Augen und Ohren auf im Verkehr.


3 — Kunstvoll
Fast alles sieht ästhetisch aus. Nicht nur die vielen Haussmann-Häuser und Lokale in den Straßen, sogar die Werbung in den Metrotunneln wirkt überwiegend modern und schön.


4 — Alkohol
Trinken ist teuer. Man sollte sich nicht einfach irgendwo reinsetzen und ein Bierchen bestellen, ohne vorher auf die Karte geguckt zu haben. Ein Liter Bier kostet nicht selten stolze 18 Euro. Auch in den Supermärkten sind die Preise deutlich höher als man es aus good old Germany kennt. Hier heißt es übrigens auch nach der Pandemie: Alles rechtzeitig besorgen, denn Alkohol wird abends nicht mehr verkauft.


5 — Leitungswasser
Wie gut und praktisch, dass man in Deutschland immer Wasser zur Verfügung hat. In Paris ist es leider, wie so oft im Ausland, mit Chlor versetzt. Das heißt für mich als Leitungswassertrinker: Immer vorher eine große Flasche Wasser kaufen. Einen Wasserkocher gibt es daher auf den Hotelzimmern auch selten. Duschen und Zähneputzen mit Chlorgeruch ist schon etwas gewöhnungsbedürftig.


6 — Metro
Das Metro-System ist so easy aufgebaut, dass man einfach nur blind den Zahlen folgen muss. Jede Linie hat ihren eigenen Bahnsteig. Man muss nicht panisch auf den Zug gucken, wohin er fährt, sondern kann einfach entspannt einsteigen, wenn man auf dem richtigen Bahnsteig steht. Und den kann man nicht verfehlen. Das Tunnelsystem ist sehr riesig und verzwickt, aber auch sehr gut ausgeschildert. Die Metros fahren teilweise ohne Fahrer – daher vermutlich die Doppeltüren an manchen Stationen. Kontrolliert wird man nicht in den Zügen, sondern beim Ausgang im Tunnel.


7 — Ticket
Man sollte sich vorher informieren, welches Ticket für den Aufenthalt am besten ist. Die Einzelfahrt kostet zwar nur 1,90 Euro - wer die Metro aber häufiger nutzen will, so wie wir, der holt sich am besten eine Zeitkarte. Der Pass Navigo Découverte eignet sich ganz gut, wenn man unter der Woche anreist. Man bekommt eine Chipkarte für 5 Euro, auf die man seinen Namen schreiben und ein Passbild kleben soll. Diese läd man beliebig auf – zum Beispiel für die restliche Woche. Auf dem Blog Paris mal anders ist alles nochmal detailliert erklärt.


8 — Taxis
Pariser Taxis haben ein cleveres Konzept: Freie Taxis leuchten grün, besetzte rot. Auch wenn ich damit nicht gefahren bin, stelle ich mir das Anwinken deutlich einfacher vor, als ohne die Farben.


9 — Eiffelturm
Ganz klar: Wer in Paris ist, will wahrscheinlich auch auf den Eiffelturm. Hier gibt es zwei Varianten: Komplett mit dem Fahrstuhl (die Schlange war deutlich länger) oder den ersten Teil Treppen steigen (ist günstiger, aufregender und man muss weniger warten). Die beste Zeit zum Hochwandern ist kurz vor der Dämmerung, wenn die Stadt der Lichter anfängt zu leuchten.




10 — Louvre
Die Wartezeit vor dem Louvre kann schon eine Stunde oder länger sein. Die Tickets kauft man am besten online. Vor der Pyramide gibt es mehrere Warteschlangen mit Uhrzeiten – also vorher darauf achten, an welcher man sich anstellt. Im Museum selbst sind über 35.000 Kunstwerke ausgestellt. Betrachtet man jedes einzelne 5 Sekunden lang, braucht man für alle über 48 Stunden. Es ist ein großes Labyrinth, in dem man immer wieder einen neuen Raum entdeckt.


11 — Aussicht
Eine weitere lohnenswerte Aussicht hat man auf dem Montmartre, wo auch die Basilica Sacré-Cœur steht. Von da oben sieht man auch, dass die Häuser in der Innenstadt alle ähnlich hoch gebaut sind. Außer das höchste Gebäude von Paris, der Tour Montparnasse, der auffallend heraussticht.

Besucht am:
12. Oktober 2022
13. Oktober 2022
13. Oktober 2022 (Part II)
14. Oktober 2022
15. Oktober 2022

Alle Beiträge zu
Paris


Ich habe mich ein wenig in Paris verliebt. Auch wenn die Sprache verdammt schwer zu verstehen ist und man daher selten ins Gespräch kommt, ist fast alles selbsterklärend. Die Menschen haben gefühlt mehr Anstand und Benehmen, als in Deutschland. Das ist mir nicht nur in der Metro aufgefallen, in der alle überwiegend leise und respektvoll umgegangen sind. In einigen Zügen wiesen Aufkleber hin, dass Lärmbelästigung und Türen blockieren höher bestraft werden, als ein ungültiges Ticket. Die Pünktlichkeit war überragend, die Züge fuhren fast in Dauerschleife, wir mussten nie länger als drei Minuten warten. In manchen deutschen Städte, wie Köln einfach unvorstellbar.

Man soll nie nach dem ersten Eindruck urteilen, daher freue ich mich schon auf meinen zweiten Besuch. In diesem Monat ist Paris dennoch mein Ort des Monats und der erste damit, der nicht in Deutschland liegt.


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